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und äussert überhaupt von diesen ungeheuern, in Felsen ausgehölten Tempeln die Meinung, daß sie nicht weniger Arbeit und weit mehr Kunst gekostet hätten, als die Aegyptischen Pyramiden. W. Hunter g)[1] rühmt an einigen dieser Riesenfiguren „sehr schön gebildete Theile, in denen das Schwellen der Muskeln und mancherlei Affect, z. B. der tiefe, stille Gram, in andern Verachtung und Unwille wohl ausgedruckt sei; er findet bei den meisten ein regelmäßiges Verhältniß der Glieder, und bemerkt bei den Hölen zu Canara, daß da in ihnen keine Misgestalten, wie auf Elephante und bei Ambola gefunden werden, diese Kunstwerke vielleicht die ältesten von allen und zu einer Zeit gearbeitet seyn möchten, da der Geschmack und die Mythologie des Volks noch nicht verdorben waren.“ Hätten wir nun gnugsame Beschreibungen, ich will nicht sagen, Abbildungen



  1. g) Eberlings Sammlung von Reisebeschreibungen Th. 9. S. 466. u. f. Hamburg 1787.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_256.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)