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stillen Strome und trägt zwei Wasserblumen in ihren Händen. Arun ist der Wagenführer der Sonne; er lenket zwölf oder sieben Rosse durch Kraft des Gottes Surija, der hinter ihm sitzt; und zerstreut die Schatten der Nacht. Nareda, Brama’s Sohn, ein Gesetzgeber, groß in Künsten des Krieges und Friedens, trägt die Wina, eine äolische Laute in seiner Hand, die der harmonische Geist der Luft beweget. Die Indischen Musen und Nymphen endlich, Personificationen der unschuldigsten und schönsten Wesen der Natur, der Bäume, Pflanzen, Blumen, der Jahreszeiten, ja selbst der musikalischen Töne, sind beinahe die zarteste Sprosse einer menschlichen Dichtung. Was kann nicht aus Geschöpfen dieser Art in Bildern geformet, und in der vorstellenden Kunst sowohl als auch in tonreichen Worten gedichtet werden?


Fügen wir nun hinzu, daß die Indier, insonderheit

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_252.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)