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Mojeni bezauberte er den Gott der Zerstörung selbst. Als Rama erschien er wie ein schöner Jüngling, Bogen und Pfeile in seiner Hand, und befreiete die Welt von Ungeheuern und Riesen. Als Balapatrem und Prassurama lehrte er die Menschen Fleiß und Tugend; in jener Verwandlung wußte er selbst nicht, daß er Wistnu sei und trägt den Pflugschaar. Als Krisna kam er auf die Welt, die grausamen und stolzen Könige zu stürzen. Alle Götter hielten sich bereit, ihn anzubeten, sangen sein Lob und warfen ihn mit Blumen. Die Harmonien der Engel erklangen und alle Sterne sahen Glückbringend nieder. Von einer Hirtin erzogen, hütete er als Schäfer die Heerde; die melodischen Töne seiner Hirtenflöte lockten die wilden Thiere zu ihm, sie bezauberten Schäferinnen und Schäfer; neun liebende Mädchen sind in seinem Gefolge, mit denen er tanzt und scherzet. Er tödtete die ungeheure Schlange Kalija, schützte den tugendsamen König Darma-Raja;

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_249.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)