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sie das Saitenspiel unseres innern Sinnes werden. So haben alle Wohlthäter des Menschengeschlechts herabgewirket: so wirken Eltern, Lehrer, Gesetzgeber, Freunde auf uns, und wer sonst den Gang unsrer Gedanken, den Plan unsres Lebens zur reinsten edelsten Humanität förtert. Und o wie glücklich sind vor allen andern die Heroën und Genien der Menschheit, wenn ihnen bei ihrer Macht auch Weisheit, und bei ihrer Weisheit und Macht auch Güte zu Theil ward; welch tausend Mittel haben sie in ihrer Hand, auf die schönste und gewisseste Art unsterblich zu werden. Möge der Unterdrückte, der Hülflose, der Verwaisete ihre Namen kennen oder nicht, so lange er durch ihre Veranstaltung Schutz, Hülfe, Aufmunterung, Unterhalt, Freude genießet, so lange leben sie in ihren Anstalten selbst unsterblich. Die bessere Bildung, die der Verwahrlosete empfieng, die gute Aufnahme, die der Verlassene findet, jede Brauchbarkeit, zu der er gebildet wird, jeder Dank, jede Freude in ihm, sammt allen guten Wirkungen, die Er aufs neue

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_182.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)