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schon auf unsrer Erde über das Grab hinaus, und erzeugt oft alsdann eben die süssesten Früchte. Selbst die ungeheure Begierde der Alten nach namentlicher Unsterblichkeit oder einer Fortdauer in Denkmalen halte ich nur für das Mißverständniß einer an sich wahren Pflicht und Lehre; man nahm nämlich, wie Kinder zu thun pflegen, das Symbol für die Sache, das darstellende Zeichen für die Kraft der Wirkung. Je mehr das Menschengeschlecht aus seiner Kindheit herauszugehen gezwungen wird, desto mehr darf es die Hülfe wegwerfen, es muß aber am Kern haften. Freilich ists nur eine menschliche Unsterblichkeit, von der ich hier rede. Qua licet, aeternus es, könnte man mit dem Apollo, der

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Vierte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1792, Seite VII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_IV_(Herder)_013.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)