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Nur muß der Knorr den Knubben hübsch vertragen,
Nur muß ein Gipfelchen sich nicht vermessen,
daß es allein der Erde nicht entschossen. – a)[1]

Gnug hievon. Die letzten Tage Leßings sollten durch eine Theologische Streitigkeit verbittert werden, bei der, wenn das Publikum noch nicht so viel Nutzen draus gezogen hat, als es Leßings Absicht und Meynung gewiß war, es schwerlich seine Schuld seyn dürfte. Er gab Fragmente eines Ungenannten heraus, über die Auferstehungs- und andre Stücke der biblischen Geschichte; und ich, der ich Leßing persönlich gekannt, ihn zu einer Zeit gekannt habe, da obgedachte Stücke wahrscheinlich in seine Hände gefallen waren und wie ich aus manchen Aeußerungen jetzt schließe, seinen Geist damals lebhaft beschäftigten; ich, der über Sachen dieser Art


  1. a) Siehe auch das Gleichniß von der Windmühle, die mit allen 32. Winden in Freundschaft lebt. Antiquarische Briefe, Th. 2. S. 250.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_407.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)