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schon geredet. Kleist war sein Freund: der Biedergeschmack seiner Gedichte zeigt ihre ähnliche Denkart. Gleim, der Kriegssänger, desgleichen; Leßings ist die Vorrede zu den Kriegsliedern. *)[1] In Braunschweig schloß er seinen Berengar an Schmids Adelmann an: Zachariä gab er den aufgefundnen Skultetus: und die Urne des jungen Jerusalems a)[2] umwand er mit immergrünenden Sprossen eines schönen philosophischen Laubes. Der große Mann, sagt sein Nathan:

Der große Mann braucht überall viel Boden,
und mehrere, zu nah gepflanzt, zerschlagen
sich nur die Aeste. Mittelgut, wie wir,
findt sich hingegen überall in Menge;
Nur muß der Eine nicht den Andern mäkeln,


  1. *) Ein Brief von ihm an Gleim über des letzten Volkslieder steht in den Analekten für die Literatur Th. 2. S. 655.
  2. a) Philosophische Aufsätze von Karl Wilhelm Jerusalem. Braunschweig 1776.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 406. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_406.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)