Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung | |
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und Kunst geheiligt. Hier nun hatte ein Gott die Sterbliche geliebt; der schönste Genius, Amor: denn wenn er Göttern und Genien Liebe eingoß; warum sollte nicht auch Er lieben?
„Psyche betrachtet ihren neuen Aufenthalt und sie ist wie in einem Elysischen Thale. Auf Blumen tritt sie daher: ein Pallast von Licht glänzt ihr entgegen: eine Göttertafel steht für sie gedeckt: Harmonieen laden sie ein zur Freude und Liebe.“ Nichts anders hatte das Leben in Elysium, das die Dichter schilderten und die Grabschriften priesen. b)[1]
Nein du bist nicht gestorben, o Prote! Schöne Fluren
Siehest du jetzt und bewohnst voll Freude der Seligen Inseln.
Auf den Auen Elysiums wandelnd in sprießenden Blumen,
Lebst vom Leide du fern. Getrübt vom traurigen Winter
- ↑ b) Gori Inscr. II. 119.
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_336.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)