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damit ihr ernster Blick und die Waage in ihrer Hand uns nicht zu sorgsam und muthlos mache; aber unserm Fuß möge sie immer folgen, ja manchmal wollen wir zurückblicken und nicht nur auf ihre Stirn merken, sondern sie auch bitten, daß sie uns nicht zu lange nachsehe und am wenigsten uns in der Jugend verzärtle:a)[1]

Nemesis, größte Göttin, du Königin, hör’, ich ruffe
Dich, die alles schauet, die aller Sterblichen Leben
Durchblickt, Vielverehrte, du Ewige, die der Gerechten
Sich erfreuet allein und immer die Regel verändert,
Immer ändert das Maas, das das Glück der Sterblichkeit abmißt.
Mächtige, deren Zaume die Lebenden alle den Nacken


  1. a) Hymn. Orphic. 60.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 260. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_260.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)