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Eilt durchs wogige Meer, das mit den Hufen er theilet,
trägt voll sehnender Glut hin zum Gestade den Raub.
Ach es ist Jupiter selbst! Die Liebe wandelt der Götter
Gott zum Thiere; wie oft hat sie es Menschen gethan!

Der Gesichtspunct möge noch feiner und unerwarteter angelegt werden; für diesen Ort fällt der Unterschied ins Auge. – Ein Lied der Anthologie heißt:

Ich flocht ein Rosenkränzchen
und fand im Röschen Amor.
Schnell faßt’ ich seine Flügel
und warf ihn in den Becher
und trank im Wein ihn nieder.
Nun sitzt er mir im Herzen
und schwirret mit den Flügeln.

Das Lied ist kein Epigramm, ob es sich ihm gleich sehr nahet. Wie aber? wenn die kleine Reihe der Begebenheiten, die hier auseinander

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_153.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)