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Gemählde aufgestellt habe; so bedurfte es freilich dazu einiger beigeschriebenen Worte. Historische Aufschriften dieser Art hat man eine unzählige Menge: [1] Nachrichten von ihnen reichen nicht nur in die ältesten Zeiten, in denen man Buchstaben kannte; sondern der älteste Gebrauch der Buchstaben selbst war Epigramm d. i. eine Auf- oder Denkschrift für zukünftige Zeiten. Man schrieb sie auf Stein, Metall, Holz, Waffen, Geräthe u. f. und die Alten nannten solche Aufschriften, der Bedeutung des Worts nach, wirklich Epigramme, wie Petron sogar das


  1. a) Außer denen, die die alten Schriftsteller selbst, z. E. Pausanias, Strabo u. a. anführen, s. das Verzeichniß ihrer Sammlungen in Christs Abhandlung über die Literatur und Kunstwerke des Alterthums. Leipz. 1776 Abschn. 3. – Mafei ars critica lapidaria Luc. 1765. sollte eine kritische Geschichte derselben werden, ist aber, auch nicht als opus posthumum betrachtet, ein äußerst unvollkommener Anfang; so daß uns ein Werk dieser Art noch ganz fehlt.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Zweite Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1786, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zerstreute_Bl%C3%A4tter_II_(Herder)_114.jpg&oldid=- (Version vom 10.9.2018)