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Schon den ersten Abend war es uns allen, als haben wir das holde Pärchen schon jahrelang gekannt, so trefflich paßten sie zu unserem Sinn, zu unserem ganzen Wesen. Der junge Graf erzählte uns seine Geschichte, und wenn wir bedachten, wie zufällig er nach Freilingen, wie zufälliger auf jenen Ball, wo er Ida fand, gekommen war, wie ebenso zufällig der alte Oheim auf einer Geschäftsreise diese Gegenden berührt, dem Neffen eine Überraschung bereiten wollte und als Deus ex machina mitwirkte und die Ränke der bösen Aarstein vereiteln half, wahrlich, wir mußten diese Fügungen bewundern und fanden den alten Spruch bestätigt:

„Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme.“

Noch zwei Tage blieb das junge Paar unter uns und reiste dann, als auch wir alle uns wieder nach Ost und nach West zerstreuten, weiter.

Noch in der letzten Stunde erlaubte mir Emil, seine Geschichte der Welt zu erzählen.

Es soll mich innig freuen, wenn ihre innige, treue Liebe Beifall findet, sie sind es wert; alle, die sie kennen, lieben sie, und ich darf sagen, sie sind ein Herz, eine Seele mit mir, sie sind auch wieder durch den Zug des Herzens ganz die Meinigen geworden.

H. Clauren.




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Kontrovers-Predigt
über
H. Clauren und den Mann im Monde,
gehalten
vor dem deutschen Publikum
in der Herbstmesse 1827
von
Wilhelm Hauff.




Text: Ev. Matth. VIII, 31–32.


Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hauff: W. Hauffs Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig, Wien 1891–1909, Seite 220–221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wilhelm_Hauff_Bd_3_113.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)