Seite:De Wilhelm Hauff Bd 2 004.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Wilhelm Hauff: W. Hauffs Werke

Laune, seine lebendige Darstellungsgabe in weit höherem Grade noch begegnen, sondern weil er darin, unabhängig von fremden Individualitäten, durchaus seine eigene uns aufgeschlossen hat. … So leicht das Ganze hingeworfen ist, so tief und sinnig ist die zu Grund liegende Idee, die Begeisterung des Trinkers nach allen Seiten, in ihrem weichen Regungen und in ihren wilden, grellen Ausbrüchen, mit ihren fröhlichen Bildern und Klängen und mit ihren schwarzen Phantasien, ihren dumpfhohlen Tönen darzustellen. (Die gemütliche Beschauung des inneren und äußeren Lebens bei den ersten Gläsern ist ebenso rührend, als die mancherlei Begegnisse, Verhandlungen, Gruppen und Verschlingungen der vom Weingeist völlig Besessenen komisch sind …) … Um der züchtigen Frauen willen aber in jener gepriesenen Stadt, ja um der Sache selbst willen wünschen wir, das erste Zwiegespräch zwischen Bacchus und Rose in diesen sonst in jeder Beziehung so ansprechenden, gemütlichen, reinen Phantasien zu vermissen.

Darstellung und Sprache ist klar, lebendig und fließend, ein Gewebe von süßen Harmonien, man schwebt gleichsam auf Flügeln des Wohllauts dahin. Wie sehr hat sich hierin W. Hauff, besonders aber auch in der Korrektheit des Stils, seit seinem ersten Auftreten in kurzer Zeit gebessert und geläutert. Zwei Lieder von individuellem Charakter und musikalischem Rhythmus sind eingeflochten.“



[5]

Den
zwölf Aposteln
im
Ratskeller zu Bremen
in
dankbarer Erinnerung
der Verfasser.

Im Herbst 1827.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hauff: W. Hauffs Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig, Wien 1891–1909, Seite 4–5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wilhelm_Hauff_Bd_2_004.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)