Seite:De Wilhelm Hauff Bd 1 239.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Wilhelm Hauff: W. Hauffs Werke

der Bäume, im Säuseln der Blätter bekannte Stimmen zu vernehmen, es war uns, als flüstern sie uns ihre Grüße zu, als erzählen sie uns alte Sagen von ihrem Leben und Treiben. Manches haben wir an solchen Abenden erfahren, manches Bild stieg in uns auf und schien sich vor unseren Blicken zu verwirklichen, und die es uns woben und malten, die uns ihre romantischen Sagen zuflüsterten, wir glauben es waren – die „Geister von Lichtenstein“.




[433]


Anmerkungen[1].




1.

Herzog Ulerich beklagt sich wiederholt, namentlich in diesem Zeitpunkt, daß seine Gegner so viele Lügen gegen ihn ausstreuen. Er verteidigt sich darüber besonders in seinen Briefen an die schweizerische Eidgenossenschaft. So streuten seine Feinde im Jahr 1519 aus, er habe einen Edelknaben, Wilhelm von Janowiz, entzweigehauen. Doch Janowiz lebte noch im Jahr 1562 und war Anno 1550 Kommandant der Feste Asperg. Aber jene Lüge machte damals großes Aufsehen; daher kam es, daß ein Schweizer, dem man diesen Mann zeigte und sagte, was die Feinde des Herzogs von ihm ausgestreut haben, antwortete: „Er muß nochten ein guter Barbier gsyn syn, der den Knaben so suber gehailt hat.“ (Sattler II, § 24.)


2.

Sattler erzählt dies folgendermaßen: Der Schwäbische Bund hatte einen großen Teil seiner Kriegsknechte abgedankt, diese wurden darüber schwürig, sie rottierten sich zusammen, richteten zwölf Fähnlein auf, erwählten ihre Hauptleute und machten unter sich nach damaligem Gebrauch eine Regimentsordnung; es ist sehr wahrscheinlich, daß der Herzog diese Leute an sich gezogen. Geschichte der Herzoge von Württemb. II, § 16.

Landsknechte schreiben wir, nicht Lanzknechte, wie man in neuerer Zeit gethan, und berufen uns auf die „Historia der Herren von Frondsberg“ etc.


3.

Dieses Lied führt auch Lessing in der Sammlung auf, die den Namen trägt: „Altdeutscher Witz und Verstand“.


  1. Hauffs.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hauff: W. Hauffs Werke. Bibliographisches Institut, Leipzig, Wien 1891–1909, Seite 432–433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wilhelm_Hauff_Bd_1_239.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)