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Zeus, Müller und Hiob schritten von Tisch zu Tisch und es verstand sich von selbst, daß alle Kehlen jubelten und alle Römer klirrten.

Heiterkeit thronte auf Kronions Stirn. Er hatte die Donnerkeile seiner Rede in die Taschen des schwarzen Fracks gesteckt und spielte nur leicht mit dem unschädlichen Wetterleuchten seines unerforschlichen Geistes. Müller suchte seinem Gotte durch eine freundlich-würdige Gelassenheit den rechten Hintergrund zu geben; er war gewissermaßen die schöne Abendwolke, auf der die Blitze seines Meisters hin- und herzuckten. Hiob, mit einem schmerzlich-süßen Lächeln säuselte hinter den Beiden her wie ein milder Westwind. Gern wäre ich den Dreien mit dem Auge gefolgt, um zuzuschauen, wie sie schwetzend, nickend und händeschüttelnd von Tisch zu Tisch zogen; aber sie verschwanden bald im Gewühle und ich verfügte mich daher zurück an meinen Platz. – Es freute mich nicht wenig, dort meine alten Tafelgenossen, den Oesterreicher und den Preußen wiederzufinden. Der Letztere war so eben, nach unsäglichen Anstrengungen, mit seiner Torte eingetroffen und der Schwarz-weiße und der Schwarz-roth-goldne schickte sich auch sofort an, ihre Beute in vollkommener deutscher Einigkeit zu theilen.

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_266.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)