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daß ich ihn für einen weit größern Redner als den Jupiter der Paulskirche halte.

„Schon zwei Mal“ – sprach der König, – „hat man auf die Erfüllung meines schönsten Jugendtraumes, auf ein einiges und starkes Deutschland angestoßen; Ich lade Sie jetzt ein, auch auf das Wohl der Werkleute am Baue dieses einigen Deutschlands zu trinken – es leben die anwesenden und abwesenden Mitglieder der National-Versammlung in Frankfurt!“

Der Erzherzog Reichsverweser folgte wieder Se. Majestät mit einem Toaste auf das Wohlsein der Stadt Köln. Die stotternde Beredsamkeit des verwitterten Mannes war rührend komisch. Der alte Fürst und die alte Stadt – sie grüßten einander wie zwei graue Kirchthürme. Es war als ob der Domkrahnen und der Thurm der Stephanskirche sich umarmt hätten.

Unter den übrigen Rednern fiel mir noch von Soiron, der Vice-Präsident aus Frankfurt auf. Ich muß den Mann schon früher einmal gesehen haben. In Brüssel, in Liverpool, in Hamburg – ich weiß es nicht. Aber ich möchte darauf wetten, daß ich ihn schon einmal auf einem Droschkenbock sah; ja wahrhaftig, ich will mich hängen lassen, Herr v. Soiron

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_257.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)