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daß er schnell den Oesterreicher übertönte und die Unterredung im Nu beherrschte.

„Sie irren sich! –“ begann er von Neuem – „als der König von Deutz nach Köln hinüberfuhr, krachten da nicht die Kanonen, als ob die ganze Stadt bis in ihre Grundfesten zusammenschaudre, als ob der Dom ineinanderbrechen wolle? Ja, Se. Majestät war gerührt über diesen Empfang. Die Augen des Königs leuchteten Lust und Seligkeit. Etwas bleich und schüchtern hatte er die Eisenbahn verlassen, aber rosig und glücklich zog er ein in die donnernde Freudenstadt!“

Oesterreicher und Preuße schwiegen, denn an der andern Seite des Saales erhob sich plötzlich ein solcher Sturm des Begrüßens, des Trampelns und des Serviettenschwenkens, daß der alte Gürzenich in eine schwingende Bewegung gerieth und daß ich nicht anders meinte, als daß wir jeden Augenblick in den untern Raum des Gebäudes, in die Syroptöpfe und in die Butterfässer des Kaufhauses hinabstürzen würden. – –

Es war kein Zweifel mehr, eben erschien der König und der Reichsverweser und einmüthig sang man das bereits erwähnte ächt germanische Ragout von Inkermann.

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_250.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)