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Gelehrsamkeit. Dann aber brichst du plötzlich ab und rüstest dich zu der ersten Attaque auf deine Gegner, ein Uebergang, der nie seine Wirkung verfehlt, der die Einschlafenden emporrüttelt und sie unwillkührlich in einen neuen Strom deiner Beredsamkeit hineinreißt. Mit Keulen schlägst du anfangs um dich, mit dem Morgenstern echt adliger Unverschämtheit; dann ziehst du den krummen Säbel des Humors und zuletzt spielst du mit dem Dolche des Witzes, der spitz die Herzen trifft und tödtet, wo bisher nur verwundet wurde.

Schrecken, Lachen und lustige Thränen folgen deinen Worten – doch da änderst du plötzlich deinen Ton, und wie du bisher als gewandter Gladiator deinen Gegenstand tief im Staube behandeltest: so schwingst du dich jetzt auf das stolze, hochtrabende Schlachtroß des Pathos und galoppirst zermalmend über die Kadaver deiner Feinde, die Posaune des Sieges an die Lippen drückend, um unter dem kaum verhaltenen Jubel der Versammlung in wenigen mystischen Worten den Schluß zu sprechen, wo die Stenographen sich den Schweiß von der Stirn trocknen, und das Haus „is ringing with cheers for several minutes“.

Schnapphahnski sprach’s. Er ging hin, und wenn er auch kein Montalembert wurde, kein Larochejacquelein,

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 229. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_229.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)