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Aber das ist die Ironie des Schicksals, daß schon mancher Titate, der für das Heil der Menschheit schwärmte, nicht einmal seine Hosen bezahlen konnte – –

Mensch mache keine Schulden! Ein Gläubiger ist erboster als eine Hornisse, beständiger wie der Teufel und langweiliger als ein Engel.

Mit dem Bezahlen der Schnapphahnski’schen Schulden glaubte die Herzogin indeß noch nicht genug gethan zu haben. Vor allen Dingen wollte sie ihm wieder Bahn in die Berliner Gesellschaft brechen. Nur eine Herzogin von S. konnte eine solche Aufgabe übernehmen. Eine Frau, die alle Intriguen des ancien regime und der Revolution kannte, die alle Wechselfälle des Kaiserreichs, der Restauration und der Dynastie mit durchgemacht hatte, schrak vor nichts zurück. Imponirend durch ihre Kühnheit, durch ihre Erfahrung und durch ihren kolossalen Reichthum, sehen wir sie zugleich mit unserem Ritter in Berlin auftreten. Die alten Feinde Schnapphahnski’s regen sich an hundert Orten; aber ohnmächtig sind sie gegen die Energie der Herzogin; die heillosesten Geschichten ihres Freundes werden zu den liebenswürdigsten Abenteuern; Haß, Spott, Gelächter: Alles weiß sie zu besiegen. In einer Audienz bei dem Gespiel ihrer Jugend, weiß sie Schnapphahnski’s

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_208.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)