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nichts lieber, als eine Frau in Pantoffeln, mit hohen Absätzen klipp klapp, einen langen hallenden Korridor hinunterschreiten. Ich bin natürlich mit dieser hohen Autorität durchaus einverstanden. Auch unsere Herzogin hatte aus den Tagen der Jugend einen Fuß gerettet, der wenigstens zu einem schönen Schuh Veranlassung gab. In vielen Fällen wird man nach der Form des Fußes den ganzen Menschen beurtheilen können; auf die Raçe kann man stets danach schließen. Es verhält sich mit den Füßen, wie mit den Zähnen und den Fingerspitzen. Ich mache mich verbindlich, nach der Weiße und der Reinheit der Zähne und der Fingerspitzen eines Menschen genau zu sagen, wie viel Mal er in der Woche ein reines Hemd anzieht. Die Fingerspitze steht aber in genauem Zusammenhange mit dem Zahne; der Zahn mit dem Hemde und das Hemd mit dem ganzen Menschen.

Seit Benvenuto Cellini aus den schönen Zähnen seines erschlagenen Nebenbuhlers eine Kette für die lächelnde Herrin arbeitete, hat es wohl keine bessern Kinnladen gegeben, als die der neulich am Kap verunglückten englischen Offiziere. Sie wurden von den Kaffern ermordet; nach einigen Tagen fand man sie in der Tiefe des Waldes. Geld, Uhr und Waffen: alles hatte man ihnen gelassen. Man nahm ihnen nur das Leben und die – Zähne. Die Engländer

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_149.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)