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neugieriger Gäste, den die Dämpfer von Hamburg aus nach dem felsigen Eiland hinüberbrachten.

Wochen und Monate flossen so dahin, da trat eines Morgens der Herr Graf zu der liebenswürdigsten aller Gräfinnen und kündigte ihr an, daß er trotz der interessantesten Umstände, in denen sich die jugendliche Comtesse befand, einmal hinüberreisen müsse nach dem Vaterlande um einige finanzielle Angelegenheiten zu ordnen, die lange genug vernachlässigt worden wären. Vergebens bat die junge Dame, daß der Herr Gemahl so freundlich sein möge, sie mit sich zu nehmen. Der Graf war unerbittlich und als am folgenden Tage Eos mit Rosenfingern emporstieg und der Schlott des „Patrioten“ in die frische Seeluft hinaus dampfte, da wurden zum Abschied die Tücher geschwenkt und die arme Comtesse sah ihren Gemahl – zum letzten Male.

Ja, der Herr Graf hat sich seitdem nicht wieder auf der Insel sehen lassen. Umsonst waren alle Nachforschungen. Vergebens arbeiteten Advokaten und Pfaffen und stille Verehrer skandalöser Geschichten Jahrelang daran, das Dunkel des gräflichen Verschwindens aufzuhellen.

Keine Spur hat sich entdecken lassen wollen –

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_137.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)