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wurden plötzlich die Thüren geöffnet und herein trat – – –

Die schöne Insulanerin war ein liebenswürdiges Mädchen. Sie zählte etwa 24 Jahre, als sie der Herr Graf kennenlernte. Prächtig schwarzes Haar umfloß die blendend weißen Schultern und der üppige Busen, die schlanke Taille und der kleine Fuß, doch vor Allem der Liebreiz ihres seligen Lächelns: Alles das hatte schon manchen Nordsee-Sohn halb toll gemacht.

Ja, schon mancher wilde Bursche war zahm und liebegefoltert vor ihr in den Staub gesunken; aber keck hatte sie noch immer den Fuß auf ihrer Verehrer Nacken gesetzt und der alte Ocean war der einzige, der sich rühmen konnte, daß er den Lilienleib der Schönen umschlungen und ihn im Gekräusel der Wogen davongetragen habe.

Da betrat Graf G. den Strand der Insel – – aber ich sehe zu meinem Schrecken, daß ich in vollem Zuge bin, eine Liebesgeschichte zu schreiben!

Genug, die schöne Insulanerin verliebte sich in den „reichen“ Grafen; und der „bankerotte“ Graf freute sich nicht wenig über sein rasches Glück. Die guten Eltern des armen Kindes waren zu sehr von den noblen Gesinnungen ihres Schwiegersohnes überzeugt, als daß sie seinen Werbungen etwas in den

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_135.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)