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Sieh, o Vater der Götter, Zeus du Wolkenversammler – sieh Jehovah oder Odin, oder wie du dich nennen willst: auch heute befinde ich mich wieder in dieser heirathslustigen Stimmung. Ich langweile mich auf dieser einsamen Insel; es ist nicht gut, daß der Mensch alleine sei; drum erhöre mein Gebet und nimm mir, wie weiland unserm Ur-Groß-Onkel Adam, eine Rippe aus der Seite, auf das ich morgen früh ein holdes, häusliches Wesen an meiner Brust finde, im leichten Nachtkleid, eine Rose in Steifleinen. Also betete der Graf und wenn er nicht wirklich der Ritter Schnapphahnski war, so werden meine Leser doch gestehen müssen, daß die „oratorischen Uebungen“ unsres Helden eine frappante Aehnlichkeit mit den Herzensergüssen Schnapphahnski’s hatten.

Wie dem aber auch sei, soviel ist gewiß, daß der Himmel das Gebet des unglücklichen Grafen erhörte – wenn auch gerade nicht in streng-alttestamentlichem Sinne.

Denn sieh, als unser Graf einst, mit mehreren gleichgesinnten Badeseelen in dem hübschen Gemache seines Hotels saß und eben damit beschäftigt war, statt der Diamanten des reinsten Wassers, die Perlen des vorzüglichsten Champagners in die Nacht seines gramvollen Lebens hereinstrahlen zu lassen, da

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_134.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)