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auf allen Gesichtern). In Wien drohte mich die Liebe der Damen zu erdrücken – (die Böcke wedeln und beißen einander in die Ohren). Verehrte Heerde, theure Majorats-Mutterschafe und Böcke! Ihr begreift, daß mich ein wehmüthig süßes Gefühl beschleichen muß, wenn ich nach so ungewöhnlichen Fahrten und Schicksalen endlich in Euren stillfriedlichen Kreis zurückkehre (stilles Einverständniß aller Seelen). O, es ist mir zu Muthe wie einem jener alten Nomaden, die uns das Buch der Bücher in so trefflichen, arabeskenhaften Mährchen zu schildern sucht. Gleiche ich nicht einem Joseph, einem Benjamin oder lieber jenem

– – – Sohne des Hethiten,
Der einst die Maulthier’ in der Wüst’ erfand,
Als er des Vaters Esel mußte hüten?
(Allgemeines Interesse.)

O, ihr Gespielen meiner Jugend, ihr lieben Angehörigen der Familie Schnapphahnski, seid mir gegrüßt, ja, seid mir von Herzen willkommen! Mit Euch aufgewachsen bin ich, ihr unvergleichlichen Mutterschaafe, und gern denke ich noch daran, wie ich Euch oft so zärtlich an die Lämmerschwänzchen faßte. Ja, mit Euch habe ich mich entwickelt, ihr herrlichen Böcke und nie werde ich vergessen, daß ich von Euch alle meine tollen Sprünge lernte, bis ich

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_123.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)