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erlassen; aber lieber, theurer Ritter, leisten Sie etwas, etwas! etwas! denn bei all’ Ihren Liebschaften, die wir erzählten, sind Sie noch nicht bis zu dem Punkte gekommen, der gerade die Pointe jeder Liebschaft ist … weder bei der Gräfin S., noch bei der Schwester des Grafen G., noch bei Carlotten, ja leisten Sie etwas, und das recht bald, sonst werden Ihnen alle Ihre trefflichen Reden nichts nützen, sonst werden trotz aller Ihrer angenehmen Manieren, die Geister der Unweisen auf der Galerie sitzen und über Sie lachen, sonst wird man trotz alledem jenen hübschen Vers auf Sie anwenden, daß sehr oft die

„… gens d’esprit, d’ailleurs très estimables
Ont fort peu de talent à former leurs semblables.“

Die Fürstin … wollte also nicht, daß unser Held sich ihrer Liebe rühme, ohne ihr Gegenleistung gewährt zu haben. Armer Schnapphahnski, das war Pech! – Gott weiß es, heißt es in den betreffenden Dokumenten weiter, wie der Ritter zu dem Porträt der Fürstin gekommen war. Sicher ist, daß er die Gunst jener hohen Frau nie genossen, und daß er sich derselben mit vollkommenem Ungrund rühmte. Uebrigens ist die Fürstin seine … und er kann daher auf verwandtschaftlichem Wege leicht zu dem Miniatur-Porträt gekommen sein, das er als Beweis-pièce vorzeigte.

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_114.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)