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daran verändert werden dürfte. Wohl zu merken: die Fürstin will ihrem Gemahle nur deswegen keine Hörner von unserm Ritter aufgesetzt wissen, weil sie keine „Gegenleistung“ von ihm erhalten hat!

Giebt es eine feinere Wendung des Styles? Gegenleistung, ja, Herr von Schnapphahnski, Gegenleistung! Prägen Sie sich das tief in’s Gedächtnis. Gegenleistung! that’s thejob! Leisten Sie etwas, Herr von Schnapphahnski. Um Gottes willen, leisten Sie etwas, ehe Sie sich Ihrer Eroberungen rühmen, sonst wird man auf allerlei seltsame Vermuthungen kommen. Man verlangt nicht von Ihnen, daß Sie ein Maximin[1] sind, ein Mann wie jener kräftige Jüngling in goldener Rüstung, von dem alle römischen Damen Mutter zu werden wünschten, und der auch viele Schmachtende zu trösten wußte, ehe sein abgeschlagenes Haupt, gleich einem „schönen Gespenste“ von dem Gitter seines Palastes sah. Man verlangt auch nicht, daß sie dem Stuhlrichter Warga[2], jenem Graner Repräsentanten, gleichen, gegen dessen Zulassung zum ungarischen Parlamente man im verflossenen Juli in Pesth so sehr protestierte, weil der glückliche Mann während seiner 10jährigen Amtsdauer 4000 Mädchen verführte …, nein, auch mit den handfesten Lakaien des Grafen S. aus O. in Schlesien will man Ihnen gern den Wettstreit


  1. Gemeint ist wohl der römische Kaiser Maximinus Thrax.
  2. Österreichischer Militär.
Empfohlene Zitierweise:
Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_113.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)