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bluthrothe Herz hell-jubelnd in die Luft wirft und es wieder auffängt wie einen Ball, ja Ball mit deinem Herzen spielt, bis es gebrochen und verblutet ist dein armes bluthrothes Herz …

Herr von Schnapphahnski hatte nicht das Glück, von einer schönen jungen Frau gehaßt zu werden, was aber noch weit schlimmer war: es haßte ihn eine Frau, die früher einmal schön und jung gewesen.

Von München hatte sich unser Ritter nach Wien gewandt. Es war im Februar 1840. Voran eilten ihm wieder Graf K. und General R., die bankerotten Genossen der spanischen Kriege, um ihrem Herrn und Meister den Weg zu bereiten. Wenn sie den Ruhm unseres Helden in München ausgeflüstert hatten, so suchten sie ihn in Wien auszuposaunen. Alle Springfedern wurden wieder in Bewegung gesetzt. Graf K. und General R. wetteiferten in Erfindung der mährchenhaftesten Aventüren. Ein Louvet hat seinem Chevalier keine interessanteren Streiche angedichtet, als die beiden Landsknechte des Don Carlos unserem trefflichen Junker.

Weit vor den Gasconaden der beiden sinnreichen Herolde, flog indeß unserm Ritter ein solcher Ruf von Unausstehlichkeit und Impertinenz, von Indiskretion und Effronterie vorher, daß sich schon längst, ehe er in Wien eintraf, eine wahre Ligue in der

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_110.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)