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Locken an den grünen Altar der Croupiers zu treten und erst recht in Noth und Fegefeuer hineinzugerathen. Das war indeß auch Alles, was jedem Kinde von Aachen bekannt war. Aber jetzt? Man kennt jeden Lieutenant auf der Straße, man kennt den Adler über dem Posthause, man weiß genau, womit sich die Hunde, die armen langweiligen Hunde in Aachen beschäftigen. Genug, man kennt die winzigsten Kleinigkeiten und wenn der ehrwürdigen Stadt jemals etwas Menschliches passiren sollte, wenn sie je einmal unterginge durch Pestilenz, Brand und Hunger: da wird man nur Heine’s Wintermährchen aufzuschlagen haben, um den Feuer- oder Lebens-Versicherungs-Gesellschaften die beste Anleitung zu geben, in welcher Weise sie das Zerstörte zu ersetzen haben, sei es an Häusern, Menschen oder Vieh.

Nie hatte Aachen glänzendere Tage, als bei der Anwesenheit des Herrn von Schnapphahnski. Der edle Ritter ließ die Aachener Bank aber auch gehörig für die Ehre seines Besuches zahlen und mit gefüllter Kriegeskasse reiste er dann nach München.

Nicht ohne Zittern und Zagen geschah indeß diese Reise. Denn wenn in München auch nicht wie in Berlin, jeder Gardelieutenant mit dem Finger auf unseren Ritter zeigen und seinen Kameraden

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_102.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)