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6 Pfennig: in einer Nacht, zwei Nächte schlafen könne – und endlich trübselig davon schritt.

Von Norfolk street bis zu St. Paul’s sind es nach Londoner Maaß, nur wenige Schritte, d.h. es ist noch ziemlich weit. Unser Westphale stand daher erst nach geraumer Zeit vor der gewaltigen Kirche und da er sein Morgengebet noch nicht gestammelt hatte, so schritt er mit brünstiger Seele die große Treppe hinauf und trat durch die offene Tür unter Meister Wren’s herrliche Wölbung.

Four pence, if you please, Sir!“ sagte da Jemand, indem er unserm Freund auf die Schulter klopfte. Der Westphale blickte erschrocken zurück:

„„Aber nein, dies ist ja eine Kirche –““

Four pence to be paid, Sir!

„„Aber nein, ich habe noch nie in Münster entrée in der Kirche bezahlt.““

„Four pence!“ wiederholte der Küster zum dritten Male und so gewiß, wie der Wirth in Norfolk street 2 Nächte auf die Note gesetzt hatte, so gewiß mußte der Westphale schließlich vier Pence entrée bezahlen. Mit seinem letzten Schilling und mit einem so heißen Gebete, wie es je ein Gläubiger gesprochen hat, knieete da der Westphale auf den Marmorboden nieder. Wer weiß, wie lange er sich mit Gott unterhalten haben würde, wenn nicht plötzlich der Küster

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 090. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_090.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)