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anbringen, wie bei den Hirschböcken. Nach Vollendung des ersten Jahres der gekrönten Pantoffelknechtschaft würde man einen Ehemann: Spießer tituliren; nach Vollendung des zweiten Jahres hieße man ihn: Gabler. Hierauf träte dann die Bezeichnung nach Enden ein, so daß man einen Ehemann bald einen Sechsender, einen Zehnender, einen Sechzehnender und so weiter nennen würde. Bei recht stattlichen Ehemännern könnte man sogar die Benennung des Dam- und Elenn-Wildes eintreten lassen, ja, bis zu dem Namen Schaufler gehen.

„Was schadet es, wenn ein Ehemann ein Paar Hörner trägt!“ hatte der edle Ritter oft zu sich selbst gesagt, wenn er wohl einmal in die untergeordneten Schichten der Gesellschaft hinabstieg. „So ein zweibeiniger Sechzehnender kann immerhin noch nachmittags auf die Börse und abends in’s Kasino gehen, ohne daß man ihn auslacht, denn fast überall findet er ja Leidensgefährten, wehmüthig lächelnde Böcke, die gelebt und geliebet haben und die recht gut wissen, was es für ein Malheur ist, wenn man eine junge Frau hat, mit funkelnden Augen, mit wogendem Busen und mit kleinen alabasterweißen Füßen, recht ein Wesen wie ein üppiges Räthsel, das nur die Liebe lösen kann, die Liebe eines flinken Gesellen, der weder auf die Börse, noch in’s Kasino

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 074. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_074.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)