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in die Hosentaschen. Er schnitt ein Gesicht wie ein beschnittener Dukaten; er wünschte, daß ihn die Götter in einen Dudelsack verwandelten, oder daß sie ihm tausend Stück Friedrichsd’or schenkten – doch das letztere wäre ihm am liebsten gewesen. – „Don Carlos ist besiegt, was sollst Du beginnen?“ fragte sich Schnapphahnski und sah verlegen nach seinem schäbigen Frackrock. „Deine Kriegeskasse nahm Espartero, Deine Uhr hängt im Leihhause zu Pampeluna und Dein Herz fiel in die Hose. – Geld, Uhr und Herz, es ist Alles verloren! Sollst Du nach England gehen, und mit Lord Brougham Brandy und Wasser trinken? Sollst Du nach Italien wandern und Dich unter die Lazzaroni legen, oder sollst Du nach O. in Schlesien eilen, und Dich von den Lakaien des Grafen S. durchprügeln lassen?“ – Herr von Schnapphahnski wurde immer ernsthafter; er ließ den Hut tiefer in’s Gesicht fallen; er steckte die Fäuste gründlicher in die Taschen und er sah steifer zu Boden.

Unser Ritter war in jener Stimmung, in der der Mensch anfängt, sich ungeheuer lächerlich vorzukommen. Se. Hochgeboren litt an jener fatalen Krankheit, die einst die Göttin der Langenweile, Mittags nach dem Essen mit einem dünnen, schlottrigen Engländer zeugte. – Herr von Schnapphahnski litt

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 069. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_069.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)