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sie nach dem herrlichen Manne – die zarte Bärenlilie. – –

„Ist ein Mensch und heißt Schnapphahnski.
Auf der großen Retirade
Kam er ihr vorbeigelaufen
Eines Morgens im Gebirge.

Heldenunglück rührt die Weiber,
Und im Antlitz unsers Helden
Lag, wie immer, der Finanznoth
Blasse Wehmuth, düstre Sorge.

Kann man sich wichtigere Aufschlüsse über die Rückkehr unseres Helden denken?

Auf der Retirade sehen wir ihn, laufend, im Gebirge. Wunderbarer Anblick! Aecht spanischer Landstraßendreck spritzte ihm hinauf in den unsterblichen Bart, seine Augen funkeln verdächtig, seine Kniee schlottern. Der kühne Ritter gleicht durchaus dem Manne, der einst in O. in Schlesien vor dem Grafen S. ausriß, nach verlorener Liebesschlacht.

„Heldenunglück rührt die Weiber. –“ Die Bärin seufzt vor Liebe, daß ihr die Schnauze zittert. Die Tochter Atta Troll’s ist außer sich vor brennender Zuneigung – doch nicht der landstraßendreckbespritzte Bart, nicht das funkelnde Auge, nicht das schlotternde Knie ist es, was sie wimmern und schmachten läßt, nein, die Blässe des unübertroffenen Ritters rührt sie vor allen Dingen, ja, die Blässe

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 064. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_064.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)