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ist eine herrliche Sache. Die Frauen werden ihm artiger, und die Männer werden ihm höflicher entgegenkommen. Man weiß, er hat seine Sporen verdient, er hat den Kugeln getrotzt, er hat sich als Mann gezeigt – kann man den Frauen ein größeres Vergnügen machen, als wenn man ihnen beweist, daß man ein Mann ist?

So auch dachte der Ritter Schnapphahnski, als er nach seinem unsterblich schönen Abenteuer mit der Gräfin S. wohlweißlich den Weg zwischen die Beine nahm und sich auf eine unglaublich schnelle Weise aus dem Staube machte. Halte Gott vor Augen und im Herzen! heißt es in der Bibel. Halte die Lakaien des Grafen S. vor Augen und im Herzen! summte es in die Ohren Schnapphahnski’s. Er sah ein, daß ihm in Schlesien weder Rosen noch Lorbeeren, sondern nur Hasel- und Heinebüchenstöcke sprießen würden, daß er in der Gegend von O. nie auf einen grünen Zweig kommen, sondern daß die grünen Zweige, oder vielmehr die grünen Prügel nur auf ihn herunter kommen würden, und er zweifelte aus diesem Grunde daran, daß er es länger als Freiwilliger des 4. (braunen) Husarenregimentes in O. aushalten könne, und mit einem Worte, der edle Ritter entfernte sich, Schnapphahnski nahm reißaus.

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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 026. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_026.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)