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harrende Karosse; der Kutscher strich seinen Bart und:

„Treibend schwang er die Geißel und rasch hin trabten die Rosse“[1]

und Schnapphahnski ward nicht mehr gesehen.

Was sagen meine Leser zu dieser Geschichte? Ist sie nicht werth von einem preußischen Homer besungen zu werden?

Der Raub der Helena unterscheidet sich von dem Raub der Gräfin S. nur durch die Pointe. Der erstere endete damit, daß Troja in Flammen aufging, der andere fand darin seinen Schluß, daß der Graf S., indem er seine Gemahlin nach Hause zurückführte, den jungen Schnapphahnski den – Stöcken seiner Lakaien empfahl.

Armer Schnapphahnski – Rächenden Gespenstern gleich stehen hinfort die Bedienten des Grafen S. vor der Seele des irrenden Ritters. In der Stille des Gemaches, in dem Lärm der Gassen hat er keine Rast und keine Ruh. – O, die Bedienten des Grafen S.! O, die verfluchten Lakaien aus O.! Die Jahre sind geschwunden und glücklich würde Schnapphahnski sein – sitzt er nicht endlich mit den Männern des Jahrhunderts auf ein und derselben Bank? lauscht nicht ein ganzes Volk seinen tönenden Worten? Aber ach, will er sich seines Schicksals freuen, da zuckt er, da schrickt er zusammen,


  1. Homer Ilias 3. Gesang, 484. Hier in der Übertragung von Johann Heinrich Voß.
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Georg Weerth: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Tübingen 1849, Seite 024. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Weerth_Schnapphahnski_024.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)