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Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11

breitet sich das mit Wall und Graben umzogene Gehöfte der Besitzer aus, und schließt das Gehölz, die Wiesen und das urbare Land ein. Wo das Gehöft aufhört, fängt das spärliche und matte Grün der einförmigen Heide an, nicht selten von Sandsteppen untermischt, worauf alle Vegetation erstirbt. Ein Boden von dieser Beschaffenheit, dessen Kultur den mühsamsten Fleiß erforderte, und bei allem Aufwande wirthschaftlicher Thätigkeit verhältnißmäßig nur einen geringen Gewinn erwarten ließ, hatte für die ersten Ansiedler wenig Anlockendes und scheint noch viele Jahrhunderte nach der christlichen Zeitrechnung blos als Weidegrund benutzt worden zu sein. Vielleicht geht der früheste Anbau dieses Theils der Senne nicht weit über das zwölfte Jahrhundert hinaus. Aller Wahrscheinlichkeit nach entstanden die ältesten Niederlassungen an der Lippeschen Grenze und durch Kolonisten aus dem Lippeschen. Nach dem Fürstenthum Lippe hin, wo der Boden fruchtbarer und ergiebiger ist, als im Inneren, gibt es die größten und zahlreichsten Kolonate, und dem aufmerksamen Beobachter kann es nicht entgehen, daß deren Bewohner in der Lebensweise, Sitte und Sprache den Unterthanen des Nachbarstaats ähnlicher sind, wie ihren übrigen Paderbornschen Landsleuten.

Stuckenbrock kommt in der ersten Zeit geschichtlicher Kunde schon als ein Zubehör der Paderbornschen Kirche unter dem Namen Brechmen oder Brethmen vor. Die Territorialgrenze war dem Höhenzuge des Teutoburger Waldes entlang lange unbestimmt und schwankend, bis der Paderbornsche Bischof Otto, ein Graf von Rietberg die Stuckenbrocker Senne im Jahre 1279 durch eine urkundliche Feststellung der Scheidung von den benachbarten Besitzungen des Klosters Marienfeld zu Stapelage sondern ließ[1]. Zwei Jahre später erwarb derselbe Bischof von dem Abte des Klosters Marienfeld noch einige

Anmerkungen

  1. Urkunde vom Tage nach St. Paul des ersten Eremiten des J. 1279 in der Beilage A. – Schaten Annal. Paderborn. pars II. p. 101.
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Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11. Friedrich Regensberg, Münster 1849, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_WZ_Bd11_1849_346.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)