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Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11

sich mit der nöthigen Anzahl von Kanonen und schleppten zugleich alle Geschützstücke zusammen, deren sie auf dem Schloß Schnellenberg und den adlichen Häusern Wocklum und Sundern habhaft werden konnten. Durch die getroffenen Vertheidigungsanstalten glaubten sie im Stande zu sein, dem Unternehmen der Feinde die Spitze bieten zu können, und sorglos wegen des Ungewitters, welches gegen sie im Anzuge war, überließen sie sich den Regungen ihrer nationalen Heiterkeit, ersannen allerlei Arten der Belustigung, spielten, tanzten und gaben Concerte.

Das zur Belagerung bestimmte Korps der Verbündeten setzte sich am 15. April in zwei Kolonnen in Bewegung. Die Preußen marschirten unter dem Erbprinzen über Hamm, Werl, die Haar hinauf an die Ruhr, und vereinigten sich dort mit den von Lippstadt aufgebrochenen Hannoverschen Divisionen, welche von den Generallieutenant’s von Bock und von Oheim befehligt wurden. Um den Uebergang über den angeschwollenen Fluß zu gewinnen, mußten die Zimmerleute und Tischler der umliegenden Ortschaften theils die schon vorhandenen Brücken ausbessern, theils neue schlagen helfen. Das Hauptquartier war während dieser Vorbereitungen in dem Dorfe Bremen. Am 17. passirte das ganze verbündete Heer, 15000 Mann stark, mit einem bedeutenden Artilleriezuge die Ruhr. Die Bock’schen Truppen besetzten Hövel und Hachen, der Erbprinz stellte sich bei Sundern und Hellefeld, der Generallieutenant v. Oheim an der Seite nach Meschede auf, und so war Arnsberg gänzlich umzingelt. Nach diesen vorläufigen Anordnungen ritt der Erbprinz selber auf Kundschaft aus, wobei er sich so nahe an die Festungswerke wagte, daß ihm unweit der ehemaligen Norbertiner-Abtei Weddinghausen das Pferd unter dem Leibe erschossen wurde. In der Nacht vom 18. auf den 19. April eröffneten die Belagerer einen Laufgraben in der Entfernung von ungefähr dreihundert Klafter von den Außenwerken und schoben ihren linken Flügel bis an das Gehölz vor. Dort errichteten sie zwei Batterien. Dann wurde noch

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Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11. Friedrich Regensberg, Münster 1849, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_WZ_Bd11_1849_335.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)