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Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11

VIII.
Miscellen.




1. Belagerung und Zerstörung des Schlosses Arnsberg 1762.[1]

Diese Begebenheit des siebenjährigen Krieges ist bemerkenswerth theils wegen der außerordentlichen Belagerungsanstalten, welche man zu der Eroberung einer unwichtigen Feste schuf, theils wegen der standhaften Tapferkeit, womit die Vertheidiger derselben sich auf ihrem Posten zu behaupten suchten. Die Stadt Arnsberg hatte zu Anfang des Jahrs 1762 eine französische Besatzung von zweihundert Mann unter dem Befehl des Kommandanten Muret; sie diente dazu, die Verbindungen der Franzosen in Westfalen zu erhalten und die Truppen der Verbündeten in den benachbarten Garnisonen zu beunruhigen. Daher faßte der Erbprinz Ferdinand von Braunschweig beim Ausgang des Winters den Plan, diesen Platz, dessen Besitz sich ihm als folgenreich für den bevorstehenden neuen Feldzug darstellte, mit einem starken Korps anzugreifen und zu überwältigen. Wie das Gerücht laut wurde, daß die Bundesmacht auf Arnsberg loszugehen beabsichtige, betrieben die Franzosen die Vollendung der bereits während der Winterzeit angefangenen Befestigung mit verdoppeltem Eifer, und legten Brustwehren, Außenwerke und Palisaden an. Sie versahen

  1. Nach dem Tagebuche des am 10. April 1766 auf dem Gute Westrich bei Werl verstorbenen Pfarrers Lorenz Hüppe, und gleichzeitigen Berichten öffentlicher Blätter.
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Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, Band 11. Friedrich Regensberg, Münster 1849, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_WZ_Bd11_1849_334.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)