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jecturare potui); item Anna Drusilla de Bubenhoffen nata de Sperbereck ac Comitissa Osanna de Rechberg et Elisabeth Adelmann de Adelmannsfelden nata Schauberin de Milbach († 1634 November 22) ac denique (hujus maritus) Wilh. Christoph A. de A.“[1].

Gleichzeitig mit der Erwählung der Grabstätte machten die Betreffenden auch gewöhnlich Seelgerät- oder Jahrtags- und überhaupt milde Stiftungen in diese Kirche. So wendete die Wolfsthalsche Familie den Gmünder Franziskanern eine ewige Spende von 3 Pfund 5 Schilling Heller jährlich zu, um dafür Weißbrot zu kaufen und am Gottes willen unter die armen Leute auszuteilen; am Gründonnerstag sollten sie den Kommunikanten aus der Stadt „erber Wein“ zu trinken geben, zu welchem Behufe ihnen gemäß einer Wolfsthalschen Stiftung jährlich ein Eimer Eßlinger Wein zu verabreichen war[2]. Es existieren noch zwei Aufzeichnungen über gestiftete Gottesdienste in der Gmünder Minoritenkirche (gegenwärtig im Staatsarchiv zu Luzern), und zwar vom Jahre 1628, wie es scheint, und vom Jahre 1684, das noch 1697 Nachträge erhielt. Die Mitteilung derselben dürfte am besten so geschehen, daß die Abweichungen und Zusätze des letzteren den Angaben des ersteren in Klammern beigefügt werden. Unter Weglassung des schon erwähnten Vortrags über W. von Rinderbach ergiebt sich dann folgende Zusammenstellung:

Generosae Helenae Velerin de Frickenhausen; legavit 200 fl.; nob. virg. Catharinae de Breitenlandenberg, leg. 200 fl.; Sororum nostrarum apud S. Ludovicum[3]: gen. Susannae de Rechberg, leg. 300 fl. pro tribus sacris[4]; nob. dnae. Annae de Stein in Horn, contribuit pro restauratione monasterii 1000 fl.; Leonhardi Kager J. U. D., leg. 200 fl. de quorum censu quotannis 4 fl. distribuantur pauperibus; Nicolai Mayer, Wolfgangi Malsch et Erhardi Schlump; R. D. Joannis Gilgen et Georgii Welsch; ill. comitum de Helfenstein, illmae: com. de Helfenstein Barbarae conjugis dni. Antonii Fugeri; gen. dnae. Kunigundis de Rothenav (?), nob Joannis de Memmingen (Nenningen) et Udalrici Fladen; Reimboldi Eberwein, Jo. Buochler et Barth. Wibeis; Sebastiani Stor, Petri Griel, Jo. Weiss; Francisci et Jacobi Leprosorum et Leop. Braun (Baum); Jo. Tuchscherer, David Eins, Jo. Beinhart, J. Schurrer, Petri Kaiser et Georgii Katzenstein; Henr. Schneider, Ge. Schwarz et Jacobi Georgii; nob. Petri


  1. Dieser war ein besonderer Gönner der Gmünder Minoriten und hatte deshalb von Ordensgeneral einen Gnadenbrief (Partizipation an den im Orden verrichteten guten Werken) erhalten, wofür er sich durch Schreiben d. d. Hochstatt 2. März 1649 bedankte. – Auch die Stadt Gmünd hatte um jene Zeit einen solchen Gnadenbrief erhalten, was auf damals besonders gute Beziehungen zum Kloster schließen läßt.
  2. Grimm, a. a. O.
  3. Im Jahre 1445 machte Anna Hemerstetter eine Stiftung für Seelschwesten. Dieselben ließen sich jedoch schon 1487 in den Franziskanerorden dritter Regel aufnehmen. Das so gebildete Frauenkloster zum hl. Ludwig, worunter wohl der hl. Ludwig von Frankreich zu verstehen ist, während das Minoritenkloster in der Folge dem hl. Ludwig, Bischof von Toulouse, geweiht worden war, bestand bis zur allgemeinen Säkularisation. Vgl. Grimm, a. a. O. S. 266 ff.
  4. Im weitern Verlaufe des Verzeichnisses heißt es noch: „prima die cuiusque mensis, in quem non incidit Dominica vel festum solemne, celebretur sacrum pro gen. dna. Susanna de Rechberg“; sowie am Schlusse; „postridie Stigm. S. P. N, Francisci (18. Sept.) cantetur officium de eisdem s. stigmatibus, pro quo legavit gen. virgo Osanna de Rechberg (apud nos sepulta) 100 fl., pro restauratione chori contribuit 200 fl.“ Nach andern Mitteilungen ist diese Osanna von R., Schwester des nachgenannten Freiherrn Johann Wilhelm von R. und Tochter des 1605 gest. Kaspar Bernhard I. von R. und seiner ersten Gemahlin Johanna von Vollmertshausen, nicht bei den Franziskanern, sondern in der Pfarrkirche zu Gmünd begraben, wo sie auch einen Jahrtag stiftete und noch durch viele andere Stiftungen ihren Namen verewigte; dagegen ist ihre vorerwähnte Stiefmutter Susanna, geb. Truchs. von Höffingen, zweite Gemahlin des Kaspar Bernhard von R., in der Franziskanerkirche zu Gmünd beigesetzt.
Empfohlene Zitierweise:
Konrad Eubel: Geschichte des Franziskaner-Minoriten-Klosters Schwäbisch Gmünd. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte 13 (1890), S. 123-137, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_W%C3%BCrtt_Jahrbuch_SL_1892_1044.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)