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fort mit den Worten: Meister, nun hast du mich abgelohnt, nun ist es mit der Arbeit aus! – Er kam auch nicht wieder.

Mündlich.


219. Die Unterirdischen bei Budow.

In dem Dorfe Budow unweit Stolpe war einstens ein Schäfer, der hatte einen Dudelsack, auf dem er sich bei den Schafen auf dem Felde etwas vordudelte. Als er nun auch einmal saß und spielte, da sah er einen Frosch vor sich, der sprang herum, als wenn er ordentlich nach der Musik tanzte. Das sah der Schäfer eine Weile an, zuletzt wollte er mit dem Fuße danach stoßen; auf einmal war aber der Frosch verschwunden. Ueber eine kleine Weile fand sich nun ein klein Männchen, ein Unterirdischer, zu ihm ein. Der fragte ihn: Mein lieber Schäfer, wollte er den Frosch todt machen? Der Schäfer sagte: Nein, das war ich nicht Willens! ich wunderte mich nur, daß das Ding so putzig sprang. Da sagte das Männchen zu ihm: Mein lieber Schäfer, wenn er den Frosch todt gemacht hätte, so hätte er mich getroffen, denn der Frosch war ich. Darauf bat das Männchen den Schäfer, ob er nicht mit ihm gehen wolle zu den Leuten von seiner Art, und ein Bischen auf dem Dudelsacke spielen, denn seine Tochter mache heute Hochzeit. Der Schäfer entgegnete ihm: Das geht nicht, denn wo würden unterdeß meine Schafe bleiben? Das Männchen versprach ihm aber, sie sollten gut versehen werden, worauf der Schäfer sich bereden ließ und mit ihm ging. Sie gingen nur ein klein Endchen, da that sich die Erde vor ihnen auf, und sie stiegen eine Treppe hinunter, bis sie in eine schöne Stube kamen. Darin waren so viele Gäste beisammen, daß es ordentlich krimmelte und wimmelte. Zuerst trug man dem

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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_258.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)