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ganze Insel bewohnt gewesen ist, sie aufgebauet haben. Auf solche Weise sind namentlich entstanden:

Der Steinsatz bei Muckrahn auf Jasmund. Er liegt links von dem genannten Dorfe am Wege nach dem Darßin und nach dem Dorfe Krampartz; er liegt ganz genau von Osten nach Westen, besteht aus vielen Steinen, und hat eine Länge von 36 und eine Breite von 12 Schritten. Eine Riesin hat hier ihre beiden Kinder begraben, die durch ihre Sorglosigkeit in der See ertrunken waren. Deshalb stehen auch am Westende des Grabes zwei große Ecksteine, von denen der eine jetzt in die Erde versunken ist, der andere aber, der auf der Kante steht, eine Höhe von vier Ellen mißt.

Der Pfenningkasten in der Stubnitz. Er liegt im Walde, eine gute Viertelstunde vom schwarzen See. Er besteht aus mehreren großen, im Viereck zusammengefügten Steinen, um welche herum einige kleinere Steine aufgerichtet sind. Die Priester der Göttin Hertha haben hierher das Opfergeld gebracht, welches für die Göttin eingekommen war. Daher ist auch der Name entstanden.

Die Siegsteine bei Klein-Stresow. Dies sind mehrere Steinkegel, die gruppenweise in einer Ebene, am Fuße der Stresower Tannenhügel, nach der Seite von Dummertewitz hin stehen. Hier haben in uralten Zeiten die Mönchguter und Putbusser einen blutigen Kampf gehabt. Die Riesenweiber, welche den Siegern beigestanden, haben zum Andenken diese Steine aufgerichtet. Auf welcher Seite der Sieg gewesen, weiß man aber nicht mehr.

Der Opferstein bei Quoltitz auf Jasmund. Jenseits des Krattbuschberges auf Jasmund, am Fuße der gegenüber liegenden Quoltitzer Berge, breitet sich ein Thal aus; in dessen Mitte liegt ein einzelner grauer Stein, länglich rund, am Nordende zugespitzt, und oben glatt abgeplattet.

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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_227.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)