Seite:De Volkssagen Pommern 223.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

von dem Kloster, solange dieses bestand, stets sorgsam gehegt; denn es soll Bedingung des Tausches gewesen seyn, daß er nur so lange gelten solle, als der Stein stehe. Der Büffelkopf war darum auf denselben eingegraben, weil die Herren von Wachholz einen solchen in ihrem Wappen führten. Andere sagen, an der Stelle dieses Steines sey ein Herr von Wachholz, Namens Jacob, von seinem eigenen Knechte erschlagen, als sie einstens von Treptow zurückgekommen seyen.

Baltische Studien, II. Jahrg. I. Heft, S. 20. 21.


187. Die großen Steine bei Groß-Tychow und Burzlaff.

Auf dem Felde von Groß-Tychow, südöstlich von Belgardt, sieht man einen ungeheuer großen Stein, der eben so tief noch in der Erde liegt, als er über derselben zu sehen ist, er ist aber noch neun Fuß hoch; oben ist er ganz platt, und nach Nordwesten steht er schräg in die Höhe. Er ist so groß, daß man vier und funfzig Schritte machen muß, wenn man rund um ihn herum gehen will, und die Fuhrleute sagen, man könne mit einem Wagen mit vier Pferden oben auf seiner Platte umwenden. Ein anderer großer Stein hat früher bei dem Dorfe Burzlaff gelegen, welches eine gute Strecke von Groß-Tychow entfernt ist. Von diesen beiden Steinen erzählt man sich, daß der Teufel sie dahin geworfen habe. Das soll in folgender Weise zugegangen seyn:

Zu Groß-Tychow lebten einmal Herren, die mit dem Teufel einen Pact machen und sich ihm verschreiben wollten. Sie hatten sich schon mit ihm eingelassen. Der Teufel hatte ihnen viel Geld und Gut versprochen, und hatte sie, um richtige Sache mit ihnen zu machen, in einer Nacht

Empfohlene Zitierweise:
Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_223.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)