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damals war Peter der Große nicht mehr bei der Belagerung.

Der Darß und der Zingst, von A.v. Wehrs, S. 68. 69.


57. Napoleon und der Teufel.

In vielen Theilen von Pommern erzählt man sich noch jetzt, der Kaiser Napoleon habe im Jahre 1815 den Teufel gebeten, ihm noch einmal beizustehen. Aber da hat ihm der Teufel geantwortet! Recht gern, lieber Herr Bruder (leeve Heer Bröding), aber so lange die Kerls mit den Kreuzen vor den Köpfen da sind, habe ich keine Macht. Damit hatte er die Preußischen Landwehren gemeint.

Mündlich.


58. Die Manteuffel.

Das Geschlecht derer von Manteuffel blühete vor Zeiten besonders in Pommern. Sie waren allda sehr angesehen und mächtig und führten anfangs den Namen von Queren. Weil sie aber so gar boshaftig, räuberisch und mörderisch gewesen, so hat man auf gut Pommersch von ihnen gesagt: id sint man Düvel, welches so viel heißen soll: das sind ja nur Teufel und keine Menschen. Davon haben sie den Namen, daß man sie Manteuffel nennt, welchen Namen sie nachher selbst annahmen, und der sich darauf über das ganze Geschlecht verbreitete.

Besonders räuberisch und furchtbar waren die Manteuffel auf Poppelow im Jahre 1531, unter der Regierung des Herzogs Barnim IX. Sie hatten große Hunde abgerichtet, welche jeden näher kommenden Fremden schon von ferne ankündigten, damit ja keiner ihren Straßenräubereien entgehen könne, und kein Mensch und keine Straße war vor ihren Ueberfällen und Plünderungen sicher. Herzog Barnim berathschlagte daher, nachdem er die Regierung

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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_095.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)