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ergangen, die den heiligen Adalbert getödtet hatten, und darüber viel Druck und Elend erlitten und alle das Ihrige verloren. Sie beschlossen also, ihn, ohne ihm größer Leid zuzufügen, aus dem Lande zu entfernen, und sie setzten ihn in ein Schiff, das brachten sie in das frische Haff, und ließen ihn fahren, wohin er wollte, ihm sagend, nun solle er den Fischen predigen, die würden mehr Zeit haben, solch Gaukelwerk anzuhören.

Da sah Bernhardus ein, daß er mit seiner Armuth nichts ausrichten könne; er ging zurück zum Herzog Bolislaff, dem berichtete er die Sache, und zog darauf nach Bamberg, wo Sanct Otto Bischof war; allda begab er sich in das Kloster zu Sanct Michael, und berichtete dem heiligen Otto, wie es ihm zu Pommern ergangen wäre, und sagte, so Einer den Pommern predigen wolle, der müsse nicht arm kommen, sondern mit Reichthum. Das hat sich der heilige Bischof Otto wohl gemerkt, als er hernach auszog, die Pommern zu bekehren.

N. Daniel Cramer, Große Pommersche Kirchen-Chronik, I. S. 19.
Th. Kantzow, Pomerania, S. 75-77.
P.F. Kanngießer, Geschichte von Pommern, S. 541-545.
Joh. Bugenhagii Pomerania, p. 83.


17. Der heilige Brunnen bei Pyritz.

Vor der Stadt Pyritz befindet sich eine Quelle, welche den Namen des heiligen Brunnens führt. Aus dieser Quelle hat der Heilige Otto die Pommern zu Pyritz getauft. Nachdem nämlich, wie oben erzählt, der Römische Bischof Bernhard von den Julinern verjagt war, beschloß der Bischof Otto von Bamberg, ein kluger und heiliger Mann, die abgöttischen Pommern zum Christenthume zu bekehren. Es war nach Christi unseres Herrn Geburt im Jahre Eintausend

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Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Volkssagen_Pommern_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)