Seite:De Thalia Band3 Heft9 139.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält

Gräfin. Doch! Es wird Ihnen auffallen – Sie sehen eine Bettlerin vor sich – Sie müssen mir etwas geben – (Sie stellt sich verlegner, jemehr die Verlegenheit des Grafen zunimmt) Ich kann im Grunde doch nicht dafür, daß – kurz – um was ich Sie bitten muß – was ich brauche – ist – (lachend) Geld!

Graf. Geld? (gezwungen lachend) Und darum machten Sie so viel Umstände? Sagen Sie mir ob –

Gräfin. Sehen Sie? Meine Forderung kömmt Ihnen nicht gelegen – Aber wahrhaftig, lieber Graf, ich habe gut gewirthschaftet.

Graf. (immer bestürzter) Gräfin – was wollen Sie von mir?

Gräfin. Wahrhaftig nur Geld! – Sie sehen mich an? Ihre Verlegenheit hatte mich angesteckt vorhin. Ahndeten Sie denn, um was ich Sie zu bitten hätte? Oder Sie ahndeten etwas anders? – Gewiß! denn für geitzig kann ich Sie doch kaum halten.

Graf. – Darf ich auch eine Bitte wagen? – Nun – verschonen Sie mich! Sie haben einen muthwilligen

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_139.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)