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Palästina! Konrad dein Pilgrim! – nicht wahr, sündliches Weib?

Mathilde. Kränkt mich nicht weiter, Homburg.

Graf. Schweig, verbuhlte Dirne.

Mathilde. Es ist zu viel! zu viel –

Graf. Dankbarkeit bringt dich hieher, nicht wahr? – Fliehen ließest du ihn, ihn der mich beschimpfte, deinen Buhlen – Sehet Knappen, das Bild von einer keuschen Frau.

Mathilde. Es ist zu viel! Dieser mein Buhler – so wisse es dann, Grausamer – er ist – Vergieb mir meinen Meineind, Himmel! – Doch, er ist ja frei! – er ist mein Bruder!

Graf. Nun so lacht, Ihr Teufel, über das neue Mährchen – dein Bruder, keusche Frau? Glauben soll ich das, nicht wahr?

Mathilde. (mit einer Art ruhiger Größe.) Hebe dieses Bild doch auf.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_088.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)