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Lerne hier von Homburg selbst, Homburgs zu schonen. Alt war er und grau, hat im Staube gebeugt noch um sein kurzes Leben, um seiner Kinder willen, und mußte sterben! – (Er wirft es auf die Erde) Tanze auf seinen Gebeinen in dein Brautbett, laß des Vaters Mörder in deinen Armen schwelgen, und hier den Bruder verderben – (Mathilde giebt ihm rasch die Schlüssel, er eilt hinweg mit den Worten) Siegmund kömmt mit funfzig Knechten, dann bist du frei!

Mathilde. (allein) Gott! was hab’ ich gethan? was mußte ich hören? – (Pause) Es ist aus. Alles ist aus – Komm in mein Herz, Verzweiflung! Ich will dich gastfrei aufnehmen.

Margarethe, Mathilde.

Margarethe. (eilig) Der Graf ist zurück.

Mathilde. (mit stiller Verzweiflung) Ich will ihn hier erwarten.

Margarethe. Was wird er sagen, wenn er Euch hier findet?

Mathilde. Was ich hören werde. Ich bin Mathilde!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_086.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)