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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Das heimliche Gericht - Teil 3

nur jetzt, jetzt einen solchen Blick! Nicht diese schreckliche Bekräftigung in dem matten scheuen Auge!

Sontheim. Was wäre wahr? Was wahr ist, kannst du nicht denken, ob ich’s gleich thun konnte.

Westhausen. (in schrecklicher Bewegung.) Weiter! weiter! Ich muß weiter dringen – Um deiner selbst willen, um der Gefahren willen die über dir schweben, wenn – wenn es wahr ist! – was hast du – –

Sontheim. Unglücklicher, du verstummst? Es muß eine entsetzliche Frage seyn, der sich deine Stimme versagt.

Westhausen. (faßt seine Hand und hält sie mit fürchterlicher Spannung in die Höhe, dann läßt er sie los, mit knirschender Bitterkeit) Schande! Sie kriecht schon feig zurück, die gepriesene Kraft der Seele, vor der kleinen Unmöglichkeit, daß nicht geschehen sey, was geschehen ist! Auch du! (aufwärts blickend) bist hier nicht allmächtig! So falle dann die Entscheidung – (zitternd, aber schnell) was hast du mit Herrmann gemacht?

Sontheim. Stürzt mit einem Schrei zusammen und verhüllt sein Gesicht.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_012.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)