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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Das heimliche Gericht - Teil 3

Worte trauen, daß Euch eine falsche Botschaft getäuscht hat. Also lebt Herrmann doch wohl noch?

Westhausen. Nein, nein, es ist nur zu gewiß. –

Eimingen. Aber wie Ihr glaubtet, hat er nicht geendigt. Ich gebe Euch mein Ritterwort, daß er wenige Monden nach Ludwigs Tod noch lebte. – Ihr schweigt und sinnt? Wo kann er seyn? Und Landsberg, sagtet Ihr, ist öde und leer? – Aber Herrmanns Gemahlin, die schöne Mathilde, von welcher weit und breit – ?

Westhausen. Diese ist – – Ich weiß nicht. Ich weiß nichts, als was ich nun nicht mehr weiß. Dieser auferstandne Todte, ich gesteh’ es Euch, Ritter, ohne Euer Wort könnte ich kaum – Aber es wird sich aufklären. Ueberlaßt mir die Sorge. Und wenn meine Bitte bei Euch Gewicht hat, schweigt davon, bis ich Euch weiter gesprochen habe. Dieß möchte verdächtig scheinen, und ist es nicht, ist es gewiß nicht. –

Eimingen. Warum verdächtig? Ihr überzeugt mich noch nicht. Daß Freunde und Verwandte durch falsche Nachrichten aus einem andern Welttheil getäuscht werden, ist ja kein Wunder. Er lebt gewiß noch. Er ist ja wieder nach Landsberg gekommen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_007.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)