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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Kinder. Wo sie hinkommen, sehen sie ein Theater vor sich, und hinter die Coulissen gelangen sie nie, wenn sie auch die halbe Welt ausreisten.

Balder.

Und ich versprach mir immer so viel Gutes von ihren Reisen, zumal da sie jezt den Pomp von sich abwerfen, der sonst alles von ihnen entfernte.

Heimdal.

Ach, lassen wir die Fürsten in ihrem Werth und Unwerth, so lange es für uns noch etwas Nützliches zur Unterhaltung giebt. Auf! es ist gerade noch Zeit, das alte Schloß zu erklimmen, um die Gegend in der Abendsonne zu sehen.

Balder.

Wie wohl es einem hier oben ist! Wirklich, ich könnte, schönen Gegenden zu Gefallen, allein schon weitere Reisen unternehmen.

Heimdal.

Dieß wäre noch die unschuldigste Reise, die man unternehmen könnte, und da man nicht schlechter zurück kömmt, als man ausgieng, welches aber bey unsern Reisen fast immer der Fall ist.

Balder.

Du hältst also auch das Reisen für nachtheilig?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_123.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)