Seite:De Thalia Band3 Heft12 107.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Heimdal, oder unser Zeitalter.
Erstes Gespräch.




Heimdal und Balder.


Balder.

Heimdal, du bist so traurig, hättest du etwa einen Kummer, dessen Ursache du mir verschweigst?

Heimdal.

Kümmerte ich mich denn je über meine Angelegenheiten? Du weißt, ich habe auf Glückseligkeit resignirt, und befinde mich nun ruhig; aber so mit anzusehen, wie sich die Menschen muthwilliger Weise verderben, das kann ich nicht ruhig bleiben.

Balder.

Nun da möchte ich dich erste gesehen haben, wenn du nicht in unserm Zeitalter lebtest, wo Toleranz herrscht, für die Erziehung gesorgt wird –

Heimdal.

Ja, für die Erziehung gesorgt wird – eben dieses war die Erste Quelle meinen Unmuths. In dem lezten Meßkathalog finden sich wohl ein halb Hundert Schriften für Kinder.

Balder.

Ach, das ist ja schön, daß man auch für die lieben Kleinen sorgt, und ihnen behülflich ist, früher sich aufzuklären,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_107.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)